Relay Cropping und Sorghum
eine innovative Technik!

Was ist Relay Cropping?

Relay Cropping ist das Ausbringen einer Kultur in einer anderen, die bereits vorhanden ist und deren Erntedatum unterschiedlich ist. Beispiel: Wintergerste + Sorghum. Relay Cropping unterscheidet sich vom Doppelanbau, da hier die beiden Kulturen innerhalb eines Jahres auf ein und derselben Parzelle aufeinanderfolgen.

Für die Folgefrucht bietet das Relay Cropping folgende Vorteile (die der Doppelanbau nicht bietet):

  • die Verlängerung des Wachstumszyklus
  • die Möglichkeit einer früheren Ernte
  • eine Verringerung der Feuchtigkeit zum Zeitpunkt der Ernte
  • eine Begrenzung des Wasserbedarfs für die Bewässerung.

Das technische Institut Arvalis hat 20108, um mehr darüber zu erfahren, vergleichende Tests mit Sorghum durchgeführt. Dabei wurden drei verschiedene Vorgehensweisen verglichen: der herkömmliche Anbau (ausschließlich Sorghum), das Relay Cropping (Gerste + Sorghum) sowie der Doppelanbau (Gerste, anschließend Sorgum).

Der herkömmliche Anbau:

Das Sorghum wurde am 9. Mai mit 40 Körnern/m² mit einem Abstand von 58 cm ausgesät.

Relay Cropping : 

Beim durchgeführten Versuch wurden Wintergerste und Sorghum kombiniert. Die Wintergerste wurde im Oktober oder November ausgebracht, während das Sorghum im Mai in die Gerste gesät wurde. Die Gerste wurde mit einer Getreide-Drillmaschine mit abwechselnd zwei zugedeckten und zwei offenen Spuren ausgebracht. Die Dichte der Gerste ist damit in der Parzelle mit Relay Cropping (150 Körner/m²) zweimal niedriger als in der „herkömmlichen“ Parzelle (300 Körner/m²). Die technischen Arbeitsschritte bleiben bei der Gerste anschließend gleich.

Das Sorghum wurde am 9. Mai mit einer Einzelkornsämaschine in die Gerste ausgebraucht, die so eingestellt war, dass sie zwischen die Gersten-Reihen passte. Die Saatdichte betrug 40 Körner/m², genau wie für das Sorghum beim herkömmlicher Anbau.

 

Der Doppelanbau:

Das Sorghum wurde beim Doppelanbau am 29. Juni im Anschluss an die Ernte der Gerste mit 40 Körnern/m² ausgebracht. Dabei handelt sich um eine frühreife Sorte.

Die Ergebnisse

Für dieses erste Versuchsjahr sind die bei den unterschiedlichen Anbauarten erzielten Erträge wie folgt:

Gerste :

  • Herkömmlicher Anbau : 62,2 qx/ha
  • Relay-cropping : 57,9 qx/ha

Dies bedeutet ein Verlust von nur 5 % beim Relay Cropping im Vergleich mit der Gerste im herkömmlichen Anbau. In den anderen Jahren wurde ein Verlust von 10 bis 15 % beobachtet.

Sorghum

  • Herkömmlicher Anbau : 93,3qx/ha, 18,3 % Feuchtigkeit, geerntet am 18 Oktober.
  • Relay Cropping : 56,4qx/ha, 20,9 % Feuchtigkeit, geerntet am 18 Oktober.
  • Doppelanbau : 37,2qx/ha, 26,9 % Feuchtigkeit, geerntet am 31 Oktober.

Dabei ist zu beachten, dass dieser Versuch in einer bewässerten Parzelle (mit einer Bewässerung Mitte Mai der Gerste und anschließend 5 Bewässerungen im Sommer, alle 2 Wochen vom 2. Juli an) stattfand. Insgesamt wurden 193 mm Wasser verbraucht.

In diesem Kontext ist es möglich, mit Relay Cropping mehr als im Doppelanbau zu produzieren, mit einer Feuchtigkeit, die unter 6 % liegt. Dieses Ergebnis ist recht vielversprechend, muss jedoch noch durch weitere Versuche bestätigt werden. Der Anbau von 3 Kulturen in zwei Jahren ist sehr interessant, wobei jedoch die Kontrolle der Produktionskosten und die Behebung des Wassermangels unerlässlich sind.

Einige Anpassungen: die Aussaat, die Ernte

Die Aussaat

Die Sämaschine und der Traktor müssen die richtige Breite haben, um zwischen die Gerstenreihen zu passen. Es genügt, die Elemente auf der Schiene zu verschieben und die Triebräder außen, anstelle der Säelemente zu installieren.

Die Ernte:

Die Ährenheber (Flexxifinger) werden so unter das Schneidewerk des Mähdreschers montiert, dass diese das Sorghum bei der Ernte der Gerste umlegen und nicht abschneiden. Das Niederdrücken der Sorghumpflanzen während der Gerstenernte durch die Räder hatte dieses Jahr wenig Auswirkung auf die Erträge.