Eine
gelungene Ernte

Körnersorghum

Wenn das Korn reif ist, sind die Blätter der Pflanze noch grün. Es sollte daher nicht mit der Ernte gewartet werden, bis die Blätter ausgetrocknet sind.

Sorghum erreicht sein physiologisches Reifestadium, wenn der Wassergehalt des Korns ungefähr bei 35 % liegt. Mit der Ernte kann begonnen werden, sobald der Feuchtigkeitsgehalt allgemein bei 30 % liegt. Das Korn trocknet schnell und die Ernte findet bei einem Feuchtigkeitsgehalt von zwischen 18 bis 25 % statt.

Gut zu wissen

  • Bei ungefähr 20 % Feuchtigkeit beginnen die Rispenstängel zu trocken und verlieren ihre Standfestigkeit (die Rispen öffnen sich).
  • Nachdem die Feuchtigkeit 18 % oder 20 % erreicht hat, kann es passieren, dass bei schlechten Wetterbedingungen (Regen, Nebel) der Feuchtigkeitsgehalt in den Körnern erneut ansteigt.
  • Wenn das Korn reif ist, sind die Blätter der Pflanze noch grün. Man sollte daher nicht mit der Ernte warten, bis die Pflanze getrocknet ist. Wobei eine starke Trockenperiode im Herbst und/oder früher Frost dazu führen kann, dass die Pflanze sehr schnell austrocknet, was bisweilen dazu führt, dass sie sich legen, wenn sie nicht schnell geerntet werden.

Ratschlag

  • Die Ernte sollte im September stattfinden, wenn der Feuchtigkeitsgehalt bei unter 20 % liegt.
  • Nach September sollte der Zeitpunkt der Ernte nicht weiter hinausgeschoben werden in der Hoffnung, damit den Feuchtigkeitsgehalt im Korn weiter zu verringern, da das Risiko eines erneuten Anstiegs des Feuchtigkeitsgehaltes zunimmt und außerdem die Qualität des Korns sich durch hohe Luftfeuchtigkeit (Nebel) verschlechtern könnte. Durch ein Herauszögern der Ernte leidet die Standfestigkeit der Sorghumpflanze.
  • Vermeiden Sie es, zu viele Stängel und Blätter aufzusammeln (Verlangsamung der Erntegeschwindigkeit und Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes in den Körnern).

Futtersorghum

Die Ernte sollte allgemein vor den ersten Anzeichen des Austrocknens der unteren Blätter stattfinden.

Ziel ist hier, das Futter mit einem Feuchtigkeitsgehalt von zwischen 27 und 30 % TM für eine gute Silagequalität, einer nicht zu nassen Silage, zu erhalten, mit einer guten Haltbarkeit und einer maximalen Verdaulichkeit der Silage. So sollte Silosorghum nicht zu fein noch zu grob zerkleinert werden, um eine gute Stabilität der Silage beim Öffnen zu gewährleisten.

Gut zu wissen bei Arten mit Körnern

  • Wenn in der Mitte der Rispe die Körner milchig-teigig sind (häufig ändert die Rispe in diesem Stadium die Farbe), entspricht dies 50 % TM für die Körner, d. h. ungefähr 30 % TM für die ganze Pflanze.Bei einer Sorghumrispe kann die Reife der Körner zwischen dem oberen und dem unteren Ende der Rispe in einem unterschiedliches Stadium sein, mit Körnern, die nicht mehr milchig-teigig sind. Diese Körner haben bei kleinen Wiederkäuern einen höheren Nutzen als bei Rindern. Die Körner bleiben ganz und werden beim Wiederkäuen schlechter zerkleinert und anschließend wieder ausgeschieden. Die Verdaulichkeit ganzer Körner ist von einem bestimmten TM-Schwellenwert an geringer und trägt dazu bei, dass die Verdaulichkeit der Silage abnimmt.Wenn der TM-Anteil beim Sorghum die 32 % überschreitet, kann die Ensilage feiner zerkleinert werden; es kann auch ein Kornhäcksler eingesetzt werden, um die Verdaulichkeit der Silage zu optimieren.

Gut zu wissen bezüglich Arten ohne Körner (sterile männliche Pflanzen oder photoperiode-sensitive)

  • Es ist schwieriger, den richtig Zeitpunkt für das Silieren von Sorghum ohne Körner zu bestimmen.
  • Der Zustand der Blätter an der Pflanzenbasis ist ein guter Hinweis: Mit dem Silieren sollte begonnen werden, sobald die ersten Anzeichen eines Austrocknens zu sehen sind.
  • Verdrehen Sie den Stängel, um zu kontrollieren, ob ein minimaler TM-Gehalt vorhanden ist: Solange noch Pflanzensaft austritt, hat die Sorghumpflanze noch nicht den Grenzwert von 27 % TM erreicht, der nicht überschritten werden sollte, damit die Silage nicht zu feucht wird.

Gut zu wissen bezüglich Sorten ohne Blütenstand vom Typ photoperiod-sensitive (PPS)

  • Sie speichert bis in einem späten Stadium Biomasse.
  • Es wird daher geraten, die Kultur so lange wie möglich – so lange das Wetter für die Entwicklung der Pflanze förderlich ist – stehen zu lassen, damit diese möglichst lange von ihrem späten Produktionspotenzial profitieren kann.